Der Kraftstoffverbrauch ist zwar 2024 gesunken, die Preise ziehen aber gerade an. Hält die CO2-Bepreisung? Und was ist mit dem Klimabonus?
Der Verbrauch von Diesel, Benzin und Heizöl ist in Österreich im vergangenen Jahr zurückgegangen. Die CO2-Bepreisung macht Sprit aber gerade teurer.
Laut Fachverband der Mineralölindustrie (FVMI) wurden im Vorjahr 8,8 Milliarden Liter Kraftstoff verbraucht, davon rund 2,2 Milliarden Liter Benzin und rund 6,6 Milliarden Liter Diesel. 2023 waren es freilich mehr – 9,1 Milliarden Liter – gewesen.
Konkret: Der Dieselverbrauch sank im Vorjahr um 4,5 Prozent, der Benzinverbrauch legte um 1,8 Prozent zu. Ein deutliches Minus um 22,1 Prozent gab es beim Verbrauch von Heizöl.
Durch technische Verbesserungen und vermehrten Umstieg in der Raumwärme benötigen Haushalte heute tendenziell weniger Heizöl, sagt FVMI-Geschäftsführerin Hedwig Doloszeski. Die Preise seien „durchaus stabil“ geblieben, trotz Erhöhung der CO2-Bepreisung und der Verpflichtung zur Reduktion von Treibhausgasen bei Kraftstoffen.
Teurere CO2-Bepreisung
2024 betrug der CO2-Preis 45 Euro pro Tonne, ab diesem Jahr sind es bereits 55 Euro.
An den Zapfsäulen bedeutet dies eine Erhöhung von rund drei Cent pro Liter. Insgesamt machen die CO2-Kosten im Jahr 2025 inklusive Umsatzsteuer bei Benzin 15 Cent und bei Diesel 16,5 Cent der Zapfsäulen-Preise aus, errechnet der Mobilitätsclub ÖAMTC.
Fast 80 Euro für 50 Liter
Auf Basis der aktuellen Preise muss man heuer für eine 50-Liter-Tankfüllung bei Diesel rund 78 Euro und bei Benzin 76 Euro bezahlen. Davon entfielen sieben Euro (Diesel) bzw. sechs Euro (Benzin) auf die CO2-Bepreisung, 20 Euro (Diesel) bzw. 24 Euro (Benzin) auf die Mineralölsteuer sowie rund 13 Euro auf die Umsatzsteuer, die sowohl auf den Produktpreis und die CO2-Bepreisung als auch auf die Mineralölsteuer anfallen, teilt der ÖAMTC mit.
Kurzum: Die Steuern und die höhere CO2-Bepreisung seien für rund 51 Prozent des Dieselpreises und 57 Prozent des Benzinpreises verantwortlich.
Ob dies politisch wohl so weitergeht? – Power2market bleibt am Thema dran.
Hinter der Erhöhung der CO2-Bepreisung steht die (grüne) Idee, umweltfreundliche Alternativen zum Verbrennerfahrzeug „attraktiver zu machen“. Als Ausgleich gab es bisher den Klimabonus. Ob und wie dieser von einer neuen Regierung fortgeführt wird oder nicht, ist offen.
„Ohne den regionalen Klimabonus wäre die CO2-Bepreisung jedoch nichts anderes als eine Mineralölsteuererhöhung, deren Einnahmen ins allgemeine Budget fließen“, konkretisiert ÖAMTC-Verkehrswirtschaftsexperte Martin Grasslober.