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Glossar
Wirkleistung

Wirkleistung ist die tatsächlich nutzbare elektrische Energie in einem Stromnetz. Sie spielt eine entscheidende Rolle im europäischen Energiemarkt, da sie die Effizienz und Stabilität des Stromsystems, auch in Österreich, maßgeblich beeinflusst.

24.10.2024

Die Wirkleistung (auch aktive Leistung genannt) bezeichnet die elektrische Energie, die in einem Stromnetz tatsächlich genutzt wird, um Arbeit zu verrichten. Sie wird in Watt (W) gemessen und ist der Teil der erzeugten Energie, der in nutzbare Formen wie Wärme, Licht oder mechanische Energie umgewandelt wird. Die Wirkleistung unterscheidet sich dabei von der Blindleistung, die zwar vorhanden ist, jedoch nicht in Form von Arbeit genutzt werden kann.

Im europäischen Energiemarkt, insbesondere auch in Österreich, ist die Effizienz des Stromnetzes stark von der Balance zwischen Wirkleistung und Blindleistung abhängig. In einem gut funktionierenden Stromnetz sollte die Wirkleistung möglichst hoch sein, da dies bedeutet, dass ein Großteil der Energie tatsächlich verwendet werden kann. Eine zu hohe Blindleistung würde hingegen die Effizienz des Netzes verringern und zusätzliche Belastungen auf die Übertragungsleitungen legen.

In der Stromerzeugung und -nutzung ist die Wirkleistung entscheidend für das Funktionieren von Geräten und Maschinen. Kraftwerke, ob konventionell oder auf erneuerbare Energien basierend, speisen Wirkleistung in das Netz ein. Dies ist die Energie, die von Haushalten, Unternehmen und Industrien tatsächlich verbraucht wird, um elektrische Geräte zu betreiben. In Österreich tragen dabei vor allem Wasserkraftwerke und in zunehmendem Maße auch Windkraft- und Photovoltaikanlagen zur Bereitstellung von Wirkleistung bei. Diese Erneuerbaren Energien spielen eine zentrale Rolle in der nachhaltigen Transformation des Energiesektors.

Ein wichtiger Aspekt der Wirkleistung ist ihre Bedeutung für die Stabilität des Stromnetzes. Um eine stabile Stromversorgung zu gewährleisten, muss das Verhältnis von erzeugter und verbrauchter Wirkleistung konstant ausgeglichen sein. Ein Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage kann zu Frequenzschwankungen im Netz führen, was wiederum zu Netzinstabilitäten oder im Extremfall sogar zu einem Blackout führen könnte. Um dies zu vermeiden, greifen Netzbetreiber auf sogenannte Regelleistungen zurück, um kurzfristige Abweichungen in der Wirkleistungsbereitstellung auszugleichen.

In Österreich ist die Versorgungssicherheit aufgrund der hohen Abdeckung durch Wasserkraft gut gewährleistet. Wasserkraftwerke können relativ schnell auf Schwankungen im Stromnetz reagieren und ihre Leistung anpassen, was für die Netzstabilität entscheidend ist. Darüber hinaus werden neue Technologien wie intelligente Netze (Smart Grids) entwickelt, um die Einspeisung und den Verbrauch von Wirkleistung in Echtzeit zu überwachen und zu steuern. Diese Entwicklungen tragen dazu bei, die Flexibilität und Effizienz des Stromnetzes zu erhöhen.

Auch die Integration von erneuerbaren Energien wie Wind- und Sonnenenergie stellt das Stromnetz vor neue Herausforderungen im Umgang mit Wirkleistung. Da diese Energiequellen wetterabhängig sind, kann die Menge der eingespeisten Wirkleistung stark schwanken. In Österreich wird dies durch den Ausbau von Speichertechnologien, wie etwa Pumpspeicherkraftwerken, teilweise ausgeglichen. Diese können überschüssige Energie speichern und bei Bedarf wieder ins Netz einspeisen, um das Gleichgewicht der Wirkleistung zu wahren.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Wirkleistung ein unverzichtbarer Bestandteil eines funktionierenden und effizienten Stromnetzes ist. In Österreich, wie auch in anderen europäischen Ländern, wird die kontinuierliche Bereitstellung und das Management von Wirkleistung durch die Energiewende und die verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien immer wichtiger. Durch den Einsatz moderner Technologien und den Ausbau flexibler Stromerzeugungskapazitäten ist das österreichische Stromnetz gut darauf vorbereitet, die Herausforderungen der Zukunft zu meistern.

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