Diese Seite verwendet Cookies um die Nutzererfahrung zu ermöglichen und zu verbessern. Details dazu und zum Datenschutz finden Sie hier

A tutto gas
Ukraine ist bereit aserbaidschanisches Gas zu transitieren

Selenskyj sagte in Davos, daß die Ukraine bereit ist, aserbaidschanisches Gas durch ihr Gebiet leiten zu lassen.

27.01.2025

Ukraines Präsident Selenskyj, der einen diesbezüglichen Deal mit Aserbaidschans Präsident Aliyev in Davos diskutiert hat, sagte in Davos, dass die Ukraine bereit wäre Gas aus Aserbaidschan in die EU durchzuleiten. „Ein Vertrag kann schnell abgeschlossen werden falls der politische Wille gegeben ist“ so Selenskyj – hinzufügend, dass er auf diesbezügliche Signale aus der Slowakei und aus anderen Ländern warten würde.

Die Möglichkeit aserbaidschanisches Erdgas durch die Ukraine zu transportieren wurde auch vor der Beendigung des Transitabkommens mit 31.12.2024 diskutiert und für durchführbar befunden. Damals hat Präsident Selenskyj jedoch darauf bestanden, dass es sich tatsächlich um Erdgas aus Aserbaidschan – zumindest auf Swap-Basis - handeln müsste und nicht um russisches Gas, welches von Gazprom an der ukrainisch-russischen Grenze an SOCAR (State Oil Company of Azerbaijan Republic) verkauft werden würde und SOCAR entweder 

  • den Verkauf an europäische Abnehmer an der ukrainisch-russischen Grenze arrangieren und es diesen überlassen würde Kapazitäten zu buchen oder
  • Transportkapazitäten in der Ukraine buchen und das Gas an der ukrainisch-slowakischen Grenze an SPP (Slovenský Plynárenský Priemysel) übergeben würde.

Die oft erwähnte Swap-Möglichkeit mit Erdgas aus Aserbaidschan scheiterte im Dezember 2024 und zuvor - auf den ersten Blick - daran, dass weder die aserbaidschanische SOCAR noch ein anderes nicht-russisches Unternehmen über ausreichend aserbaidschanische Gasmengen verfügte um die damals durch die Ukraine geleiteten russischen Gasvolumina (ca. 15 Mrd. Nm3) mittels Swap zu ersetzen.
Ob und falls ja, welche Lösung in Davos gefunden wurde, erläuterte Präsident Selenskyj bisher nicht. Wie sehr oft, könnte der „Hund im Detail“ begraben sein.