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Politik
Ukraine: Drohnen-Attacke auf russische TurkStream-Pipeline?

Russland wirft der Ukraine Drohnenangriffe auf Pipeline-Infrastruktur vor. Die russische Luftabwehr habe größere Ausfälle verhindert.

14.01.2025

Russland hat der Ukraine einen Drohnenangriff Anfang der Woche (am Montag, 13.1.2025) auf eine Gaskompressorstation für die Schwarzmeerpipeline TurkStream im südrussischen Gebiet Krasnodar vorgeworfen. Über die Pipeline gelangt russisches Erdgas über die Türkei nach Europa.

Es fließe auch weiterhin ungehindert Gas durch die Pipeline, da die Luftabwehr die Drohnen abgeschossen habe und damit größere Ausfälle verhindert worden seien, so das russische Verteidigungsministerium. Herabstürzende Trümmer seien sofort behoben worden. Transparenzdaten von Entso-G gehen davon aus, dass am Tag des Drohnenangriffs unvermindert 40,4 Mio. Kubikmeter durch die Pipeline geflossen sein sollten.

Die gut 320 Kilometer von der russisch-ukrainischen Frontlinie entfernte Kompressorstation Russkaja arbeite im Normalbetrieb. Ziel sei es dem russischen Verteidigungsministerium zufolge gewesen, „die Gaslieferungen an europäische Länder zu unterbrechen“. Kiew kommentierte den Vorwurf bisher nicht. Auch vonseiten Gazprom Export bzw. dem gleichnamigen Pipeline-Betreiber Turk Stream kamen keine Äußerungen.

TurkStream als Alternativroute nach Europa

Die 2020 in Betrieb genommene Pipeline transportiert auf einer Länge von gut 1.100 Kilometern Erdgas durch das Schwarze Meer in den europäischen Teil der Türkei. Der Brennstoff wird dann über Anschlusspipelines weiter nach vor allem Bulgarien, Serbien und Ungarn transportiert.

TurkStream ist momentan eine Alternativroute für russisches Pipelinegas in EU-Staaten. Die Station befindet sich in dem Dorf Gai-Kodsor nahe der russischen Schwarzmeerküste, gegenüber der von Russland annektierten Halbinsel Krim.

Transitvertrag für russisches Erdgas durch die Ukraine ausgelaufen

Zum Jahreswechsel war der Transitvertrag für russisches Erdgas durch die Ukraine ausgelaufen, weil die Ukraine ihn nicht mehr verlängert hatte. Seit dem Ende der Sowjetunion im Jahr 1991 war russisches Gas über Pipelines in der Ukraine nach Europa geliefert worden, wobei Moskau mit dem Gas und Kiew mit den Transitgebühren Einnahmen erzielten.

Die EU hat ihre Abhängigkeit von russischem Gas seit dem Beginn der Militäroffensive gegen die Ukraine im Februar 2022 reduziert. Während die Importe durch Pipelines zurückgegangen sind, haben allerdings mehrere europäische Länder die Einfuhr von russischem Flüssiggas auf dem Seeweg erhöht.

Der TTF-Frontmonat – der europäische Leitkontrakt für Gas – stieg zuletzt um 2,16 EUR auf 47,16 EUR/MWh. Power2market bleibt am Thema dran.

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