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Gas
Speicherumlage: Deutschland schafft „Wegelagerei“ ab

Deutschland schafft ab 2025 Speicherumlage, eine Gastransit-Steuer, ab: Österreichs Gaskunden können aufatmen.

20.12.2024

Power2market hat es geahnt bzw. darüber laut nachgedacht – und es kommt auch quasi einem kleinen Weihnachtswunder für Österreich gleich: Die deutsche Bundesregierung hat am Freitag am Vormittag (20.12.2024) im Streit um die Abgabe für Gasspeicher mit der Europäischen Union eingelenkt: Die Umlage, de facto eine Maut auf Gaslieferungen durch Deutschland, wird ab 1.1.2025 an den Grenzübergangspunkten abgeschafft.

Ein entsprechender Gesetzesbeschluss erfolgte hierzu heute im Deutschen Bundestag. Das macht auch Gaslieferungen von Deutschland nach Österreich günstiger. Österreich erspart sich damit im kommenden Jahr Kosten in dreistelliger Millionenhöhe, die auch den Gaspreis für Haushalte und Industrie empfindlich verteuert hätten.

„Druck hat sich bezahlt gemacht“

Michael Mock, Geschäftsführer des Fachverbands Gas Wärme (FGW) begrüßt in einer ersten Reaktion die Entscheidung der Deutschen Bundesregierung: „Das sind wirklich gute Nachrichten für Österreichs Haushalte und den Wirtschaftsstandort. Der Druck der Gasbranche und die Androhungen einer Klage seitens der österreichischen Gaswirtschaft zur Abschaffung der rechtswidrigen Gasspeicherumlage hat sich bezahlt gemacht.“

Und weiter: „Im Hinblick auf die Nichtverlängerung des Gastransitvertrages durch die Ukraine und das damit verbundene mögliche Ende russischer Gaslieferungen zum Jahreswechsel bringt diese Lösung wirklich Erleichterung.“ Die verbleibenden Importwege aus Deutschland und auch Italien gewinnen nun an Bedeutung und unterstützen die gemeinsamen Bemühungen zur Diversifizierung der Bezugsquellen für die Gasversorgung in Österreich.

„Unionswidrige Wegelagerei“

Deutschland hatte die Gasspeicherumlage für Gasexporte 2022 in der Höhe von 0,59 Euro pro Megawattstunde eingeführt. Die für Österreich lebenswichtige Gas-Transportroute durch Deutschland war dadurch mit Abgaben stark belastet worden. Zuletzt war sogar eine Erhöhung der Umlage auf 2,99 Euro je Megawattstunde fixiert worden. Die ist mit dem Wegfall der Umlage zum Glück kein Thema mehr.

Die von Energieexperten als „unionswidrige Wegelagerei“ bezeichnete Abgabe war Österreich von Anfang an ein Dorn im Auge. „Eine Rückzahlung der bislang von Gasimporteuren zu Unrecht bezahlten Gebühren wäre jetzt jedenfalls angebracht“. sagt dazu Mock. Power2market wird selbstverständlich am Ball bleiben.

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