Geplant ist ein bilateraler Ausbau der Energiekooperation und eine mögliche Transitroute über Aserbaidschan.
Russlands Präsident Wladimir Putin hat Pläne für den Bau einer Gas-Pipeline nach Iran bekannt gegeben.
Das Vorhaben soll mittelfristig eine Transportkapazität von bis zu 55 Milliarden Kubikmetern Gas pro Jahr erreichen und die Energiekooperation zwischen beiden Ländern weiter ausbauen.
Zur geopolitischen Bedeutung
Iran verfügt über die weltweit zweitgrößten Erdgasreserven nach Russland. Aufgrund von US-Sanktionen hat das Land jedoch eingeschränkten Zugang zu Technologie, was die Entwicklung von Gasexporten erschwert.
Bereits im Juli 2022 unterzeichneten die National Iranian Oil Company (NIOC) und der russische Energiekonzern Gazprom ein Memorandum of Understanding im Wert von rund 40 Milliarden US-Dollar. Im Rahmen dieser Vereinbarung verpflichtete sich Gazprom, die Entwicklung der iranischen Gasfelder Kish und North Pars sowie sechs Ölfelder zu unterstützen. Darüber hinaus plante das Unternehmen, sich an der Fertigstellung von LNG-Projekten sowie am Bau von Gasexport-Pipelines zu beteiligen.
Mehr Gas als durch North Stream 1
Im Juni 2024 folgte eine weitere Absichtserklärung zwischen Gazprom und der National Iranian Gas Company (NIGC) über die Lieferung russischen Pipeline-Gases an Iran. Die nun von Putin verkündete Pipeline soll eine Kapazität erreichen, die dem Volumen des durch die North Stream 1-Pipeline nach Deutschland transportierten Gases vor deren Beschädigung entspricht.
Erste Gaslieferungen aus Russland nach Iran könnten sich zunächst auf rund zwei Milliarden Kubikmeter pro Jahr belaufen. Als mögliche Transitroute wird eine Führung über Aserbaidschan erwogen, wie Russlands Energieminister Sergei Zivilew gegenüber der Nachrichtenagentur Interfax erklärte.
Power2market bleibt selbstverständlich am Thema dran.