Ein offenbar widersprüchliches Zeitfenster bezüglich der US-Sanktionen bis Ende Februar lässt die Russen ihr Gas in Spanien anbieten.
Ein Flüssiggastanker, der in Gazproms PJSCs Portovaya LNG-Export-Hafen in Nordrussland Ende vergangenes Monat ausgelaufen ist, landete nun in Spanien.
Der LNG-Tanker ist von den letzte Woche ausgesprochenen US-Sanktionen betroffen, und möchte diese quasi im spanischen Hafen von Huelva (siehe Titelbild) „aussitzen“. Es möchte eine zeitliche Verzögerung, bevor die Strafmaßnahmen greifen, nutzen.
Der Tanker Cool Rover dockt derzeit am Importterminal Huelva an, wie aus von Bloomberg zusammengestellten Schiffsverfolgungsdaten (siehe Bild unten; Quelle: Bloomberg) hervorgeht. Portovaja gehört zu einer Reihe von Entitäten, die Ende letzter Woche in Washingtons jüngsten und aggressivsten Sanktionen gegen Russland aufgeführt waren.
Widersprüchliche Richtlinien der US-Amerikaner
Aber: Laut einer Mitteilung des US- Finanzministeriums vom 10. Januar 2025 ist eine Abwicklungsfrist für Transaktionen mit der Portovaja-Fazilität bis zum 27. Februar zulässig.
Käufer haben somit unterschiedliche Auslegungen darüber, was in diesem Zeitraum oder bis zu dessen Dauer abgedeckt ist.
Die neuen Sanktionen sind der jüngste Versuch der USA, LNG-Käufer davon abzuhalten, Importe anzunehmen und Russland für den Kraftstoff zu bezahlen, was letztlich Moskaus Fähigkeit einschränkt, seinen Krieg in der Ukraine weiter zu finanzieren.
Europa wankt in seinem Import-Verhalten
Power2market wird genau beobachten, ob diese Lieferungen nach Ablauf der Abwicklungsphase fortgesetzt werden.
Der Import zeigt jedenfalls, dass Europa trotz der zunehmenden Spannungen wegen des Krieges in der Ukraine immer noch bereit ist, LNG aus Russland zu beziehen, um seinen Bedarf an Heiz- und Kraftwerksbrennstoff zu decken.
Russlands LNG-Lieferungen nach Europa erreichten im vergangenen Jahr einen Rekord.