Die CO₂-Preise zeigen aktuell eine erhöhte Volatilität, getrieben von kurzfristigen Fundamentaldaten und politischen Entwicklungen. In der vergangenen Woche stiegen die Preise moderat an – unterstützt durch positive Impulse im Strommarkt – und trieben den Dezember-2025-Futures-Kontrakt zeitweise auf einen 15-Monats-Höchststand von 84,50 EUR pro Tonne. Anschließend korrigierten die Preise um rund 5 EUR, was vor allem auf politische Unsicherheiten zurückzuführen ist. Insbesondere die Ankündigung von US-Präsident Trump, dass die Europäische Union neuen Zöllen ausgesetzt sein werde, schürte Befürchtungen über eine weitere Deindustrialisierung und eine schwächere Nachfrage nach EU-Emissionsrechten. Der Markt fiel kurzfristig mehrfach sogar unter die 80‑EUR‑Marke, erholte sich jedoch in den letzten Tagen leicht – unterstützt durch kältere Temperaturen und eine geringe Windenergieproduktion.

Parallel dazu profitierte der europäische Benchmark-Kohlenstoffpreis am Mittwochnachmittag von einer starken Netto-Long-EUA-Position bei Investmentfonds. Der EUA-Kontrakt für den 25. Dezember schloss gestern Abend mit einem Preis von 83,23 EUR pro Tonne und auf eine kurzfristige Stabilisierung hindeutet.

Insgesamt bleibt der CO₂-Markt von einem Spannungsfeld aus kurzfristigen Fundamentaldaten, politischen Einflüssen und spekulativen Positionierungen geprägt – trotz vorübergehender Rücksetzer ist eine leichte Erholung erkennbar.