Vor allem durch den Rückkauf von Gas-Hedges über Börsen, aber auch durch höhere Gaspreise schmälert sich der Cashflow.
Der teilstaatliche Öl-, Gas- und Chemiekonzern OMV hat im vierten Quartal 2024 eine leicht rückläufige Gesamtproduktion verzeichnet. Die durchschnittliche Fördermenge an Öl und Gas blieb zwar im Vergleich zu den zwei Vorquartalen mit rund 337.000 Barrel pro Tag stabil, gegenüber dem Schlussquartal des Vorjahres (364.000 Barrel pro Tag) ergibt sich aber ein Rückgang von 7,4 Prozent.
Die Erdgasproduktion ging gegenüber dem Vorquartal von 160.000 auf 156.000 Barrel Öl-Äquivalente pro Tag (boe/d) zurück, was auch im Vergleich zum Vorjahreswert von 171.000 boe/d einen Rückgang bedeutet. Die Rohöl- und NGL-Produktion war mit 182.000 boe/d höher als im 3. Quartal (172.000 boe/d), lag aber unter den 193.000 boe/d des Vorjahres.
Änderungen bei den Preisen
Laut dem nun veröffentlichten Trading Update liegt der durchschnittliche Brent-Preis im vierten Quartal bei 74,73 US-Dollar pro Barrel, was einen Rückgang im Vergleich zum Vorjahr (84,34 Dollar) und zum Vorquartal (80,34 USD) bedeutet.
Der durchschnittlich realisierte Rohölpreis der OMV sank im Vergleich zum Vorjahr auf 72,6 Dollar (Q4/23: 82,3 USD). Der durchschnittlich realisierte Erdgaspreis stieg jedoch auf 30,6 EUR/MWh, nach 24,9 EUR/MWh im Vorquartal.
Raffinerie-Referenzmarge weiter niedrig
Die Raffinerie-Referenzmarge in Europa basierend auf Brent liegt bei nur noch 5,90 Dollar pro Barrel, nach 9,92 Dollar im Vorjahresquartal und 5,00 Dollar im Vorquartal. Die Raffinerie-Auslastung in Europa stieg zuletzt leicht von 84 auf 90 Prozent, was sich positiv auf das operative Ergebnis auswirkt.
Im Chemicals-Segment erwartet die OMV aufgrund höherer Fixkosten und schwächerer Marktbedingungen einen Rückgang des Ergebnisses im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich im Vergleich zum Vorquartal. Insbesondere das Ergebnis des Joint-Ventures Baystar in Texas dürfte von den aktuellen Marktbedingungen beeinträchtigt werden.
Höhere Verkaufszahlen in Libyen stützen Ergebnis
Positiv wirkten sich jedoch die höheren Verkaufsmengen in Libyen aus, die das operative Ergebnis im Energy-Segment um fast 300 Mio. Euro gegenüber dem Vorquartal stützten. Allerdings wurden die Ergebnisse durch Einmaleffekte und Hedging-Verluste im Gasgeschäft beeinträchtigt.
Die OMV rechnet weiterhin mit einem negativen Einfluss auf den Cashflow aus der Betriebstätigkeit von rund 200 Mio. Euro aufgrund von Einmaleffekten, vor allem durch den Rückkauf von Gas-Hedges über Börsen, aber auch höhere Gaspreise.