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Der Handelstag
Der Handelstag - Daily Market View um 16 Uhr

Tägliche Marktanalyse - am Puls der Energiemärkte!

von Andreas Forster
07.04.2025

Terminmarkt

  • Der Leitkontrakt Phelix DE Cal 26 verzeichnete heute einen markanten Rückgang und fiel auf ein Preisniveau, das zuletzt vor rund einem Jahr erreicht wurde. Auslöser dieser Entwicklung ist primär die jüngste US-Zollpolitik. Marktteilnehmer fürchten einen globalen Abschwung, dessen Ausmaß derzeit kaum abschätzbar ist. Der niedrigste gehandelte Preis lag heute bei 77 EUR/MWh. Im Anschluss kam es zu einer deutlichen Gegenbewegung mit einer Erholung auf über 81 EUR/MWh. Heute ist aber wenig los, kaum Liquidität, der Markt verhält sich abwartend. Das bewirkt auch die extreme Volatilität im Verlauf des heutigen Tages.

Brennstoffe und CO2

  • Die aktuellen US-Zölle zeigen bereits deutliche Auswirkungen auf den Gasmarkt. Erwartete Vergeltungsmaßnahmen Chinas dürften vor allem US-Gasexporte treffen. Infolge dessen könnten US-Anbieter gezwungen sein, ihr Gas zu günstigeren Preisen auf den Weltmarkt zu bringen. Die Gasspeicher in Europa befinden sich aktuell auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau. Seit dem 29. März wird jedoch wieder eingespeichert, was zumindest etwas Entlastung bringen dürfte. Zudem scheint die zuletzt prognostizierte Kältewelle weniger heftig auszufallen als erwartet. Bereits am Wochenende wird ein sprunghafter Temperaturanstieg erwartet. Der heutige Handel des Frontjahres 2026 zeigte extreme Schwankungen: Der Eröffnungskurs lag bei 33,25 EUR/MWh, der Markt stürzte zunächst auf 31,30 EUR/MWh ab, bevor er sich im Tagesverlauf deutlich erholte und bis auf 33,56 EUR/MWh anstieg. Ein klassischer Tag im Zeichen der hohen Volatilität.

  • Der CO₂-Markt folgt aktuell seinem klassischen Muster: eine Aussicht auf eine schwache Wirtschaft drückt auf die Preise. Und die Signale aus der Konjunktur sind alles andere als positiv. In einem heutigen Interview erklärte ein Analyst, dass der Zertifikatsmarkt klar auf einen Abwärtstrend eingestellt sei. Spannend wird, wie sich in dieser Woche die spekulativen Investoren positionieren. Am heutigen Handelstag kam es zu einem massiven Preisrückgang: Der CO₂-Preis fiel von 63,95 EUR/t auf 60,63 EUR/t. Eine nennenswerte Erholung blieb zunächst aus, am Nachmittag notierte der Kurs knapp unter 62 EUR/t.

Spotmarkt und Allgemeines

  • Am Sonntag sorgten außergewöhnlich niedrige Preise für Schlagzeilen: In Deutschland lag der durchschnittliche Spotpreis bei nur 38,29 EUR/MWh, mit einem negativen Spitzenwert von -114,57 EUR/MWh. In Österreich fielen die Preise sogar noch extremer aus – der Tiefstwert erreichte dort -137,71 EUR/MWh. Heute hingegen zeigt sich der Markt auf einem deutlich höheren Niveau: Deutschland verzeichnete einen Tagesdurchschnitt von 96,13 EUR/MWh, in Österreich lag er bei 104,46 EUR/MWh. Auch für morgen deutet sich keine Entspannung an, mit prognostizierten Durchschnittspreisen von 98,75 EUR/MWh (DE) bzw. 108,38 EUR/MWh (AT). Hauptursache für das aktuell hohe Preisniveau ist die deutlich reduzierte Einspeisung aus Photovoltaik und Windkraft. Die Kombination aus niedriger Erneuerbaren-Erzeugung und weiterhin stabiler Nachfrage treibt die Preise nach oben.