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Glossar
Intraday-Handel

Der Intraday-Handel ermöglicht es Energieunternehmen und Netzbetreibern, kurzfristig auf Schwankungen im Verbrauch oder in der Erzeugung zu reagieren. Damit spielt dieser Markt eine Schlüsselrolle im europäischen Energiesystem, besonders für die Integration erneuerbarer Energien und die Netzstabilität.

26.09.2024

Intraday-Handel in der Energiewirtschaft bezieht sich auf den Handel mit Energie (wie Strom und Gas) innerhalb eines Tages, also zwischen dem Tag des Vertragsschlusses und dem tatsächlichen Lieferzeitpunkt. Im Gegensatz zum Day-Ahead-Markt, wo Strom einen Tag im Voraus gehandelt wird, ermöglicht der Intraday-Markt eine kurzfristige Anpassung des Energieangebots und der Energienachfrage, um beispielsweise auf unvorhergesehene Schwankungen im Verbrauch oder in der Erzeugung (z.B. durch erneuerbare Energien) reagieren zu können.

Wichtige Merkmale des Intraday-Handels:

  • Zeitliche Flexibilität: Der Intraday-Markt erlaubt es Marktteilnehmern, kurzfristige Ungleichgewichte auszugleichen, die durch ungenaue Prognosen oder unvorhersehbare Ereignisse entstehen können.
  • Handelszeiten: Der Handel findet kontinuierlich statt und ist in vielen Märkten rund um die Uhr möglich. Es gibt jedoch unterschiedliche Handelsschlusszeiten, abhängig vom jeweiligen Markt.
  • Preisentwicklung: Die Preise im Intraday-Handel sind oft volatiler als im Day-Ahead-Markt, da sie von kurzfristigen Angebot- und Nachfrageschwankungen beeinflusst werden.
  • Marktteilnehmer: Zu den typischen Teilnehmern gehören Stromerzeuger, Stromversorger, Netzbetreiber und große industrielle Verbraucher.
  • Marktmechanismen: Der Handel kann über verschiedene Plattformen, wie z.B. die EPEX SPOT in Europa, abgewickelt werden. Der Preis wird in der Regel durch Auktionen oder kontinuierlichen Handel bestimmt.
  • Integration erneuerbarer Energien: Der Intraday-Handel ist besonders wichtig für die Integration von erneuerbaren Energien, die aufgrund ihrer Wetterabhängigkeit (z.B. Wind, Solar) häufig kurzfristigen Schwankungen unterliegen.
     

Nutzen des Intraday-Handels:

  • Erhöhung der Netzstabilität: Durch die kurzfristige Anpassung von Erzeugung und Verbrauch kann die Netzstabilität besser gewährleistet werden.
  • Kostenoptimierung: Marktteilnehmer können durch den Intraday-Handel Ungleichgewichte vermeiden und Kosten für Ausgleichsenergie reduzieren.
  • Förderung der Energiewende: Der Intraday-Handel ermöglicht eine bessere Integration von volatilen erneuerbaren Energien ins Stromnetz.

Zusammengefasst ist der Intraday-Handel ein wesentliches Instrument, um kurzfristig auf Änderungen in der Energienachfrage und -erzeugung zu reagieren und trägt damit zur Stabilität und Effizienz des Energiemarktes bei.

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