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Glossar
Fossile Brennstoffe

Fossile Brennstoffe wie Kohle, Erdöl und Erdgas sind nach wie vor zentrale Energieträger in Europa. Ihre Rolle im Energiemarkt verändert sich jedoch im Zuge der Energiewende, da der Ausstieg zugunsten erneuerbarer Energien vorangetrieben wird.

21.10.2024

Fossile Brennstoffe, zu denen Kohle, Erdöl und Erdgas zählen, haben seit Beginn der industriellen Revolution eine zentrale Rolle in der weltweiten Energieversorgung gespielt. Sie sind reich an Energie und relativ einfach zu fördern und zu transportieren. In Europa, einschließlich Österreich, basierte die Energieversorgung lange Zeit hauptsächlich auf diesen konventionellen Energieträgern. Doch ihre Rolle im Energiemarkt ändert sich mit dem zunehmenden Bewusstsein für den Klimawandel und dem Drang zu nachhaltigen Energiequellen.

Kohle war historisch der wichtigste Brennstoff für die Stromerzeugung und ist es in einigen europäischen Ländern bis heute. Sie ist jedoch der emissionsintensivste fossile Brennstoff und trägt erheblich zu den globalen Treibhausgasemissionen bei. Österreich ist eines der Länder, die sich frühzeitig dazu entschieden haben, aus der Kohlenutzung auszusteigen. Seit 2020 gibt es in Österreich keine Kohlekraftwerke mehr, die Strom produzieren, was einen bedeutenden Schritt in Richtung einer kohlenstoffarmen Energieversorgung darstellt.

Erdöl ist ebenfalls ein zentraler Bestandteil des Energiemarktes, insbesondere im Transportsektor. In Österreich wird ein großer Teil des Erdöls importiert, da das Land selbst über begrenzte Erdölreserven verfügt. Allerdings ist der Anteil des Erdöls am Energiemix in den letzten Jahren rückläufig, da die Elektromobilität und andere alternative Antriebe an Bedeutung gewinnen. Der Ersatz von Erdölprodukten durch emissionsärmere Alternativen bleibt eine der großen Herausforderungen für die Zukunft.

Erdgas hingegen wird in Europa oft als „Brückentechnologie“ bezeichnet, da es im Vergleich zu Kohle und Öl geringere CO₂-Emissionen verursacht. Es wird insbesondere zur Stromerzeugung und für Heizungszwecke verwendet. Österreich bezieht einen Großteil seines Erdgases aus dem Ausland, insbesondere aus Russland, was in den letzten Jahren zu Diskussionen über die Abhängigkeit von fossilen Energien aus Drittstaaten geführt hat. Der Ukraine-Konflikt hat die Diskussion über die Energiesicherheit weiter intensiviert und den politischen Willen gestärkt, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren.

Die Dekarbonisierung des Energiemarktes ist ein zentrales Ziel in der Europäischen Union und in Österreich. Während fossile Brennstoffe nach wie vor einen bedeutenden Anteil am globalen Energiemix ausmachen, wächst der Druck, erneuerbare Energien wie Wind-, Solar- und Wasserkraft auszubauen, um die Klimaziele zu erreichen. Österreich, mit seinem hohen Anteil an Wasserkraft, ist hier bereits gut positioniert, aber auch der Einsatz von Photovoltaik und Windkraft soll weiter ausgebaut werden.

Ein weiteres Problem der fossilen Brennstoffe ist die Endlichkeit ihrer Ressourcen. Kohle, Erdöl und Erdgas sind nicht unendlich verfügbar, und ihre Förderung wird immer aufwendiger und teurer. Gleichzeitig steigt der gesellschaftliche Druck, die Umweltauswirkungen der Förderung und Nutzung fossiler Brennstoffe zu reduzieren. Dies umfasst nicht nur die Treibhausgasemissionen, sondern auch andere negative Umweltauswirkungen wie Luftverschmutzung und Ökosystemschäden.

In der Europäischen Union gibt es eine Reihe von Richtlinien und Gesetzen, die darauf abzielen, den Verbrauch fossiler Brennstoffe zu reduzieren und den Übergang zu erneuerbaren Energien zu beschleunigen. Dazu gehört unter anderem das europäische Emissionshandelssystem (EU-ETS), das Unternehmen dazu zwingt, für ihre CO₂-Emissionen Zertifikate zu erwerben. Dies macht den Einsatz fossiler Brennstoffe teurer und schafft Anreize für eine Umstellung auf sauberere Technologien.

In Österreich ist der Ausstieg aus fossilen Brennstoffen besonders in den Bereichen Strom- und Wärmeerzeugung weit vorangeschritten. Dennoch bleibt der Transportsektor eine Herausforderung, da hier fossile Brennstoffe noch immer dominieren. Die österreichische Bundesregierung hat sich jedoch ehrgeizige Ziele gesetzt, um den Einsatz fossiler Brennstoffe bis 2040 weitestgehend zu beenden und so das Ziel der Klimaneutralität zu erreichen.

Zusammengefasst bleiben fossile Brennstoffe zwar noch ein wichtiger Bestandteil der europäischen Energieversorgung, doch ihr Anteil wird in den kommenden Jahren durch den Ausbau erneuerbarer Energien kontinuierlich sinken. Österreich hat bereits bedeutende Fortschritte beim Ausstieg aus fossilen Brennstoffen gemacht, steht jedoch weiterhin vor großen Herausforderungen, insbesondere im Verkehrs- und Wärmesektor.

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