Europa hat sein Ziel für die Erdgasvorräte nur knapp erreicht, wobei einige Länder ihre Schwellenwerte deutlich verfehlten, die Versorgungssorgen halten an.
Die Gasspeicher Frankreichs, einem der größten Energieverbraucher in Europa, waren zum 1. Februar nur zu 35,5 Prozent gefüllt, verglichen mit einem von der Europäischen Kommission festgelegten Ziel von 41 Prozent. Dazu gesagt werden muss: Die Exekutive der Europäischen Union ist der Ansicht, dass Länder, die die Ziele um fünf Prozentpunkte oder weniger verfehlen, die Ziele trotzdem einhalten.
Insgesamt waren die Lagerstätten in der EU zu Beginn dieses Monats zu etwa 53 % gefüllt – der niedrigste Wert für diese Jahreszeit seit 2022.
Strafzahlungen bei Verfehlen der Ziele?
Die Händler beobachten die Lagerbestände genau, da sie befürchten, dass sich der Markt in diesem Sommer verengen könnte, da Europa mehr Gas benötigt, um seine erschöpften Lagerbestände aufzufüllen. Das macht die Auffüllung der Lagerbestände vor dem nächsten Winter zu einer großen Herausforderung, zumal die Sommergaskontrakte im Vergleich zu den Kontrakten für die darauffolgende Heizperiode preislich deutlich höher gehandelt werden.
Die unterirdischen Speicherkavernen der EU sind so konzipiert, dass sie Europa vor unerwarteten Nachfragespitzen oder Versorgungsunterbrechungen in den kältesten Zeiten schützen sollen. Zwar gab es bisher noch keinen Fall, in dem ein Mitgliedstaat für das Verfehlen der Ziele bestraft wurde, aber „eine erhebliche und nachhaltige Abweichung“ könnte dazu führen, dass die Europäische Kommission Maßnahmen ergreift, wie es bei Bloomberg heißt.
Frankreich und die Niederlande scheinen stabil zu sein
„Die Versorgungssicherheit des Landes für diesen Winter ist in keiner Weise gefährdet“, so die Pressestelle des französischen Industrie- und Energieministeriums.
Einige EU-Mitglieder berechnen ein separates Ziel, das bestimmte Ausnahmen berücksichtigt – basierend auf dem inländischen Gasverbrauch oder den Exporten in andere Länder –, obwohl nicht alle Länder diese Zahlen veröffentlichen. Für die Niederlande zum Beispiel lag diese Schwelle am 1. Februar bei 39 Prozent, verglichen mit dem Ziel der Europäischen Kommission von 47 Prozent, so die Daten des Landes. Die Speicher der Niederlande waren aber tatsächlich nur zu 37,1 % gefüllt.
Der österreichische Sonderfall
Weitere Länder, für die Ausnahmen gelten, sind die Tschechische Republik, Ungarn, Lettland, die Slowakei – und eben Österreich.
Hierzulande wird das Ziel mit 24,9 Prozent an gefüllten Gasspeichern genannt, verglichen mit 64 Prozent, die die Europäische Kommission nach Angaben der österreichischen Energiemarktregulierungsbehörde veröffentlicht hat.
Wie das kommt? – Power2market bleibt dran.