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Erdgas + LNG
Lockerung der Gasspeicherziele in der EU?

Die Debatte über eine mögliche Lockerung der EU-Vorgaben für die verpflichtende Befüllung von Gasspeichern sorgt für Bewegung am Markt. Während Händler bereits einen spürbaren Abwärtsdruck auf die Preise verzeichnen, steht die Europäische Union vor der Entscheidung, ihre Speicherziele über das Jahresende hinaus zu verlängern oder flexibler zu gestalten. 

17.02.2025

Die jüngsten Diskussionen über eine mögliche Lockerung der EU-Vorgaben für die obligatorische Einspeicherung von Gaslagerstätten haben den Abwärtsdruck auf die Preise verstärkt, berichten Händler. Diese Entwicklung hat insbesondere den Sommerkontrakt beeinflusst, der mit einem Aufschlag gegenüber dem darauffolgenden Winter gehandelt wurde – eine Umkehrung der üblichen Preisspanne zwischen den beiden Produkten.

Zusätzlich haben Wettervorhersagen vom vergangenen Freitag bestätigt, dass in den kommenden Tagen mildere Temperaturen zu erwarten sind. Dies trägt weiter zur Entspannung am Gasmarkt bei und reduziert den kurzfristigen Bedarf an zusätzlicher Einspeicherung.

„Mehr Flexibilität kann dafür sorgen, dass der Druck, alle Gasspeicher gleichermaßen zu befüllen, abnimmt und es zu einer Normalisierung der Marktverhältnisse kommt“, erklärte das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) am Freitag. Die Europäische Union erwägt, die derzeitigen Speicherziele um mindestens ein Jahr über den ursprünglich geplanten Endtermin am 31. Dezember hinaus zu verlängern. Dabei könnte es ab 2026 auch zu flexibleren Vorgaben kommen. Während die EU die Ziele für dieses Jahr nicht mehr ändern kann, besteht jedoch die Möglichkeit, Ausnahmen zu gewähren, wenn ein Mitgliedstaat seine Versorgungssicherheit anderweitig gewährleisten kann.

Die EU-Kommission bestätigte in einem Interview mit einem europäischen Nachrichtensender, dass derzeit verschiedene Optionen geprüft werden, um sicherzustellen, dass auch nach dem Auslaufen der aktuellen Regulierung genügend Gas in den Speichern vorhanden ist. Die Füllstandsvorgaben der EU und Deutschlands waren zuletzt in die Kritik geraten, da sie für einen außergewöhnlich hohen negativen Sommer-Winter-Spread mitverantwortlich gemacht wurden.

Auswirkungen auf die Märkte

Händler haben verstärkt Sommer-Gas gekauft und auf eine staatlich unterstützte Befüllung der Gasspeicher gesetzt. Am deutschen Marktgebiet THE notierte der Sommerkontrakt zuletzt bei 49,03 EUR/MWh, während der Winterpreis auf 48,90 EUR/MWh anstieg. Medienberichte über eine mögliche Anpassung der Speicherziele hatten bereits Einfluss auf die Preisbildung, nachdem der Spread zwischenzeitlich auf 5,77 EUR angewachsen war.

Die kommenden Wochen werden zeigen, inwiefern die EU ihre Speicherziele tatsächlich anpassen wird und welche Auswirkungen dies auf die Gaspreise haben könnte.

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