Terminmarkt

• Was für eine Woche! Eine unerwartete Preisentwicklung – bullish im Fachjargon – sorgte für Staunen unter den Beteiligten. Das Ausmaß der Aufwärtsbewegung am Strommarkt war überraschend. Auch heute testete der Leitkontrakt, das Cal 26 Phelix DE, erneut die 100 EUR/MWh-Marke, schaffte es jedoch nicht, diese nachhaltig zu überschreiten, und handelte seitwärts rund um 99,40 EUR/MWh. Generell war in dieser Woche nur sehr wenig Handelsvolumen zu verzeichnen. Auch für die nächste Woche ist wenig Aktion zu erwarten, da die Stromhändler-Messe in Essen stattfindet und sich die Branche dort trifft.

Brennstoffe und CO2

• Die aktuellen Entwicklungen am Erdgasmarkt zeigen deutliche Unterschiede zwischen kurzfristigen und längerfristigen Preisen. So liegt der Preis für den Liefermonat März aktuell über 55 EUR/MWh, während der Preis für das kommende Lieferjahr am Nachmittag bei etwa 42,80 EUR/MWh handelte. Wettermodelle prognostizieren für die kommende Woche kältere Temperaturen, wenig Wind, was das Speichervolumen weiter schrumpfen lässt. Die anhaltenden Befürchtungen über ein geringes Lagervolumen bleiben somit ein zentraler Treiber für die Preisentwicklung am Erdgasmarkt.

• Anscheinend ist die Long-Position der spekulativen Händler im CO₂-Markt weiterhin sehr groß. Die Netto-Long-Position spekulativer Anleger in Kohlenstoffzertifikaten ist bereits die sechste Woche in Folge gestiegen. Der Preis entwickelte sich heute seitwärts bei rund 84 EUR/t.

Spotmarkt und Allgemeines

• Morgen sorgen mehr Wind und weniger Nachfrage für ein niedrigeres Preisniveau. In Deutschland erreichte die heutige Auktion für morgen einen Durchschnittspreis von 108 EUR/MWh, in Österreich einen von 113,32 EUR/MWh. Die Durchschnittstemperaturen in Deutschland dürften nächste Woche 1,2 °C betragen – das sind 2,1 °C weniger als in dieser Woche und 3 °C unter dem langjährigen Durchschnitt. In den nächsten zwei Wochen dürfte die deutsche Windkraft unter der saisonalen Norm bleiben; in der kommenden Woche wird ein Durchschnitt von 14 GW erwartet, was 7,9 GW unter dem Normalwert liegt.