Voriges Jahr sind in Österreich so viele Autos neu zugelassen worden wie seit 2019 nicht mehr. Der E-Auto-Anteil ging insgesamt zurück.
Im Jahr 2024 wurden laut Statistik Austria 253 789 Personenkraftwagen (Pkw) neu zugelassen. Das sind um 6,1 % bzw. um 14 639 Pkw mehr als im Jahr davor. Insgesamt stiegen die Neuzulassungen von Kraftfahrzeugen (Kfz) auf 369 246, ein Plus von 8,2 % oder 27 837 Kfz im Vergleich zu 2023.
Ein Drittel aller Neuzulassungen im Jahr 2024 waren Benziner, die im Vorjahresvergleich um 8,6 Prozent zulegten. Der zweitgrößte Anteil entfiel mit 26,3 Prozent auf Benzin-Hybride. Hier stiegen die Neuzulassungen um ein gutes Viertel. Einem langjährigen rückläufigen Trend folgend entwickelten sich hingegen die Neuzulassungen von Diesel-Pkw (Anteil: 17,4 Prozent) und Diesel-Hybrid-Pkw (5,7 Prozent) zurück. Auch die Neuzulassungen von rein elektrisch angetriebenen Pkw (17,6 Prozent) nahmen voriges Jahr ab.
Erstmals mehr als 200.000 Stromer auf den Straßen
Konkret wurden voriges Jahr 44.622 Elektrische neu zugelassen. Das war gegenüber 2023 ein Minus von 2.999 oder 6,3 Prozent. Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) hob in einer Aussendung allerdings hervor, dass es über die neu angemeldeten hinaus „in Österreich erstmals mehr als 200.000 Elektroautos gibt“. Der Anteil der E-Pkw am gesamten Pkw-Bestand ist zwar noch niedrig, hat sich aber in den vergangenen zwei Jahren auf fast vier Prozent verdoppelt.
Die 100.000er-Grenze sei 2022 überschritten worden, 2012 habe es gerade einmal 1.000 Stromer auf Österreichs Straßen gegeben.
Photovoltaik am Hausdach fürs Autofahren
„Immer mehr Haushalte und Unternehmen erzeugen sich mit einer Photovoltaikanlage am Dach den Strom fürs Autofahren selber. In Zukunft könnten Elektroautos zudem als Zwischenspeicher für die Stabilität des Stromnetzes eine wichtige Rolle spielen“, sagt VCÖ-Experte Michael Schwendinger.
Ins Bild muss man auch nehmen: Mehr als drei Viertel der Elektrischen und gut zwei Drittel aller Pkw-Neuzulassungen wurden laut Statistik Austria von juristischen Personen, Firmen und Gebietskörperschaften getätigt.
CO2-Emissionen (WLTP) der Pkw-Neuzulassungen im Durchschnitt bei 129 g/km
Die vorläufigen durchschnittlichen CO2-Emissionen aller neu zugelassenen Pkw betrugen im Jahr 2024 nach dem WLTP-Testverfahren (Worldwide Harmonised Light Vehicles Test Procedure) ohne Elektro- und Wasserstoff-Pkw 129 g/km (2023: 130 g/km) bzw. inklusive Elektro- und Wasserstoff-Pkw 106 g/km (2023: 104 g/km).
Pkw mit Benzinantrieb hatten einen durchschnittlichen CO2-Ausstoß von 134 g/km (2023: 138 g/km), jene mit Dieselmotoren 149 g/km (2023: 146 g/km).
5,23 Mio. Pkw in Österreich zugelassen
Ende 2024 waren in Österreich laut Statistik Austria rund 7,42 Mio. Kfz (+1,2 %) zum Verkehr zugelassen, 70,5 % bzw. rund 5,23 Mio. davon waren Pkw (+0,9 %). Insgesamt waren 571 855 Lkw (+1,6 %), 493 054 land- und forstwirtschaftliche Zugmaschinen (+0,8 %) sowie 20 050 Sattelzugfahrzeuge (−0,6 %) registriert. Bei den Zweirädern hatten 655 175 Motorräder (+3,4 %) und 273 511 Motorfahrräder (−0,3 %) eine aufrechte Zulassung.
In EU ist Dänemark bei E-Mobilität führend
In der Europäischen Union ist Dänemark E-Pkw-Spitzenreiter. Im Vorjahr waren in Dänemark bereits 51 Prozent der Neuzulassungen Elektroautos, informiert der VCÖ. Dänemark schafft Anreize für Elektroautos indem so wie auch in Norwegen die Zulassungssteuer für Benzin- und Diesel-Pkw hoch ist, insbesondere für Pkw mit hohem Spritverbrauch. Und die Spritpreise sind höher, ein Liter Eurosuper kostet um rund 40 Cent mehr als in Österreich. Für das Jahr 2025 rechnet Dänemark mit einem E-Pkw Anteil von 70 Prozent.